Kleines Whisky ABC

Kleines Whisky-ABC:

Angels Share: Angels Share, der Anteil der Engel, ist der Anteil des Destillats, der im Laufe der Jahre während der Fassreifung durch die Poren des Holzes entweicht und verdunstet. Pro Jahr verdunsten zwischen 0,5 und 1% der Flüssigkeit im Fass, maximal 2,5% sind erlaubt.

Bourbon: Wohl bekanntester amerikanischer Whiskey. Die Grundvoraussetzung, das ein Whiskey sich Bourbon nennen darf, ist ein Maisanteil von mindestens 51%, höchstens jedoch 79%.

Butt: Ein üblicher Fasstyp, welcher 500 Liter fasst.

Cask Strength / Fassstärke: Whiskys werden in der Regel vor dem Abfüllen auf Trinkstärke verdünnt (40-46% Alkoholanteil). Manche Abfüllungen werden allerdings auch in Fassstärke (50-65% Alkoholanteil) abgefüllt, um einen besonders authentischen Whisky zu erhalten.

Dram: Ein Dram ist ein schottisches Trinkmaß und bezeichnet umgangssprachlich so etwas wie einen „Schluck“ oder „ein Glas Whisky“; die Menge ist hiermit allerdings nicht festgelegt.

Einzelfassabfüllung (Single Cask): Eine immer beliebter werdende Form der Abfüllung von Whisky. Normalerweise werden vor der Abfüllung unterschiedliche Fässer mit Whisky vermischt, meist unterschiedlichen Alters, um eine beständige Qualität zu erzielen. Bei der Einzelfassabfüllung wird nun der Whisky eines Fasses unvermischt weiterverarbeitet und abgefüllt. Das Resultat sind in der Regel sehr individuelle Whiskys.

Erzeugerabfüllung (kurz OA): Diese Abfüllung wird vom Erzeuger selbst vorgenommen. Dies kann die Destillerie selbst oder aber deren Besitzer sein. Im Gegensatz dazu: Unabhängige Abfüllung

Finishes, Finishing: Whiskys, die nicht während der gesamten Lagerungszeit im selben Fass gelagert wurden, nennt man Finishes. Es ist aktuell ein sehr starker Trend, Whiskys zu finishen, indem der Whisky nach einer gewissen Lagerungszeit in ein besonderes Fass (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt) umgefüllt wird, um hierin noch einige Zeit zu reifen.
Die Gründe sind vielfältig: neben zum Teil reinen Marketing-Überlegungen wird dies getan, um neue Variationen des Whiskys zu erzeugen, aber auch, weil die bei einigen Destillerien traditionell zur Reifung herangezogenen Sherry-Fässer rar geworden sind und man daher von anderer Seite Nachschub bedarf, um den Markt zu befriedigen.

Hogshead: Bezeichnet ein Fass mit einem Fassungsvermögen von 250 bis 305 Litern.

Jahrgang: Gibt das Jahr der Herstellung des Whisk(e)ys an. Oft wird auch die Jahresangabe der Abfüllung mit angegeben.

Jahreszahl: Die Angabe der Jahreszahl auf dem Etikett gibt an, wie alt der jüngste Whisky in dieser Abfüllung ist. Auch bei Single Malt Whiskys können durchaus ältere Whisky der Distillery in einer Abfüllung enthalten sein – sie müssen nur aus derselben Distillery stammen.

Kältefilterung (chill-filtration): Hierbei wird der Whisky, wie der Name sagt, stark abgekühlt und die dabei als Trübungen auftretenden Elemente ausgefiltert. Damit verhindert man die spätere Trübung des Whiskys, wenn er mal kalt werden sollte, sowie eine mögliche Trübung bei der Zugabe von Wasser (was manchmal bei Whisky der Fall sein kann, wenn er weniger als 46% Alkohol aufweist).

Mälzen: Beim Mälzen wird Gerstensamen feucht gelagert, um zu keimen. Beim Keimen der Gerste wird ein großer Anteil der enthaltenen Stärke in Zucker umgewandelt, welcher für die Gärung notwendig ist. Nach wenigen Tagen wird dieser Keimvorgang gestoppt, indem die keimende Gerste mit Heißluft erwärmt wird bzw. über Feuer getrocknet wird. Hierbei wird je nach Destillerie mehr oder weniger Torf mit verbrannt (bei irischen Whiskys kommt die Gerste nicht mit Rauch in Kontakt). Allerdings mälzen die wenigsten Destillerien noch selbst, in den meisten Fällen wird fertiges Malz gekauft.

Maturation: Alterung des Whiskys, gleichzeitig auch Reifung. Hierbei werden verschiedene Geschmacksstoffe aus dem Holz der Fässer gelöst, die zum endgültigen Produkt Whisky beitragen.

Nosing: Darunter versteht man das Erriechen des Buketts und Aromas eines Whiskys. Es ist wichtiger Bestandteil der Verkostung eines Whiskys. Blender nutzen außer in seltenen Ausnahmen das Nosing, um den Charakter der einzelnen Malts zu bestimmen und die richtige Mischung für den Blend festzulegen.

Phenolgehalt: Die Stärke der Rauchigkeit eines Whiskys wird in Parts Per Million (ppm) Phenolgehalt angegeben. Zu den rauchigsten Whiskys zählen Port Charlotte, Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg.

Pot Still: Große kupferne Brennblasen, in denen die Destillation stattfindet. Die Form der Brennblasen ist mitentscheidend für den Geschmack des späteren Whiskys. Hohe und schmale Brennblasen erzeugen meist einen reineren Alkohol, kurze gedrungene Brennblasen lassen mehr Fuselöle mit in das Destillat gelangen. Im Gegensatz zu den Continous Stills bzw. Patent Stills muss die Brennblase nach einem Durchlauf entleert, gereinigt und neu gefüllt werden.

Refill: Fässer, die bereits befüllt waren und zur Reifung von Whisky verwendet wurden, nennt man bei erneuter Befüllung Refill. In der Regel werden in Schottland ausschließlich Refills verwendet. Die meisten wurden vorher zur Herstellung von Bourbon in den USA eingesetzt. Dort ist es per Gesetzt vorgeschrieben, dass zur Herstellung von Bourbon ausschließlich neue Fässer benutzt werden dürfen; ein stetiger Nachschub ist damit gesichert.

Rye: Rye Whiskey ist ein in Nordamerika hergestellter Whisky, der überwiegend aus Roggen hergestellt wurde (mindestens 51 Prozent).

Single Malt: Im Gegensatz zum Blendet Whisky wird dieser aus gemälzter Gerste in einer einzigen Destillerie gebrannt. Allerdings werden auch beim Single Malt die Fässer mehrerer Jahrgänge gemischt, um so dem Getränk einen einheitlichen Geschmack zu verleihen.

Single Cask [engl. Fass]-Abfüllungen: Ist eine Untergruppe des „Single Malts“. Diese Abfüllungen stammen jeweils aus einem einzigen Fass und werden nicht vermischt.

Slainte: Die Kurzform eines alten schottischen Trinkspruches und beutet soviel wie „Gesundheit“.

Stillman: Brennmeister. Er ist verantwortlich für die Qualität des Destillats.

Torf: Torf ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Herstellung schottischer Malt Whiskys. Bei der Malzherstellung wird die keimende Gerste getrocknet; dies geschah früher über Torf-Feuern, da Torf als Brennstoff verwendet wurde. Diese Torf-Feuer entwickeln einen starken Rauch, der die Gerste aromatisiert und den Whiskys den torfigen Beigeschmack verleiht. Es gibt inzwischen auch ungetorfte Whiskys, auch kommen keine reinen Torffeuer mehr vor, sondern in Kohlefeuern wird eine bestimmte Menge (die genaue Menge ist das Geheimnis jeder Destillerie) Torf verbrannt.

Unabhängige Abfüllung:
Im Gegensatz zur Erzeugerabfüllung eine Abfüllung einer Firma, die den Whisky nicht produziert hat. Unabhängige Abfüller (z.B. Cadenhead, Gordon & MacPhail, Signatory, usw.) kaufen in der Regel Fässer von den Destillerien, lagern diese in eigenen Lagerhäusern und verkaufen den Whisky dann abgefüllt unter eigenem Etikett. Somit kann es sein, dass Whisky von lange geschlossenen Destillerien durch einen dieser unabhängigen Abfüller wieder auf den Markt kommt. Unabhängige Abfüller haben es aufgrund des anhaltenden Whisky-Booms in den letzten Jahren zunehmend immer schwerer, geeignete Fässer einzukaufen, denn viele Destillerien geben kaum mehr Fässer ab.

Vintage Single Malt: Whisky aus einem einzigen Jahrgang. Ein Single Malt ist in den meisten Fällen eine Mischung verschiedener Jahrgänge, wobei der jüngste Whisky das auf der Flasche angegebene Alter bestimmt. Vintage ist im Gegensatz nur ein einziger Jahrgang, der allerdings nicht zwingend auf dem Etikett angegeben sein muss.

Warehouse: Großes Lagerhaus, in dem die Whiskyfässer zur Reifung lagern. Das hier herrschende Mikroklima trägt neben dem Holz des Fasses mit zur Geschmacksentwicklung des Whiskys‘ bei.

Zuckerkulör:  Farbstoff, der zur Vereinheitlichung der Farbgebung von Whisky verwendet wird. Nur sehr wenige Destillerien färben ihre Whiskys nach eigener Auskunft nicht (so z.B. Bruichladdich), es gibt aber viele unabhängige Abfüller, die der Beifügung von Zuckerkulör abschwören.